Freitag, 29. Dezember 2023

2024 wird dein Glücksjahr. Ein großartiger Job winkt.

Dieser Job ist nicht sooo toll bezahlt. Vielleicht reicht es für 3 Wochen Nudeln mit Tomatensoße und hin und wieder mal ein frisches Hemd. Das mit der einseitigen Ernährung könnte zum Problem werden, wäre da nicht der Vorzug, dass der Verpacker (m/w/d) die zu verpackenden Produkte auch testen darf. Da es sich um Vitamine handelt wird die Mangelernährung flugs ausgeglichen. Man lebt gesund und munter. Das teure (Bio)Gemüse kann dich mal.
 

Samstag, 23. September 2023

Leben in der Mittelstadt

Kleine Wunder in der Mittelstadt wurden bereits angesprochen. Hier ein weiteres: Das Stadtzentrum wurde mehrtägig zu einer Kirmes mit Fahrgeschäften, Brutzelbuden und Alkoholstationen. Tausende Besucher drängeln sich. Erstaunlich und zugleich wundersam ist die diskrete Abwesenheit von Security Kräften. Das liegt möglicherweise an der besonderen Art, wie hier mit gewaltträchtigen Exzessen umgegangen wird. Wie wir alle wissen, ist Prostitution eine kriminelle Brutstätte. Jedermann hat wohl Bilder aus einschlägigen Städten vor Augen, wo Prostitutionsanbietende in Fenstern sitzen, Interessenten anlocken, die sie nach getaner Tat bezahlen. Im Prinzip ist das auch bei diesem Volksfest so: Im Fenster Sitzende, angelockt werden, bezahlen, zufrieden sein oder auch nicht. Nur sind es in diesem Falle keine Sex-Arbeitenden, sondern übergroße Stofftiere. Und der pädagogische Effekt folgt auf dem Fuße: Hat man eines dieser begehrten Dinge für sich gewonnen, muss man sich den Rest des Tages mit ihm abschleppen. Das ist beim Wunsch, Pommes oder einen Spießbraten mit Soße zu essen hinderlich. Denn wie leicht bekleckert man das Stofftier. So wird erlebbar: Die Befriedigung des einen Bedürfnisses hat die Hemmung einer weiteren Bedürfnisbefriedigung als Folge. Ist das so praktisch Erfahrenen im Hirn eingenistet und als stete Überlegung präsent, vermindert das die Bereitschaft, andere Mitmenschen zu messern oder zu prügeln. Folglich braucht es auch keine Security. Kapiert?

 


Leben in der Mittelstadt 2

Endlich mal was Positives

Unsere westfälische Mittelstadt steckt voller kleiner Wunder. Und so erstaunte es mich nicht sonderlich, dass ich laut Etikett 350 Gramm  Kultur- Champions beim örtlichen Discounter für nur 1,90€ erstehen konnte. Kultur hat derzeit einen sehr schweren Stand. Desto erfreulicher ist es, wenn man ein wenig davon zum günstigen Preis mit nach Hause nehmen kann. Überdies handele es sich Champions, also Wesen, die auf ihrem Gebiet zur Spitze gehören. Das lässt Außerordentliches erwarten. Freudig  erregt überlegte ich, was diese Spitzenkräfte vor dem Verzehr wohl darzubieten hätten. Am besten fragt man sie: Die dritte von Mahler? Keine Reaktion. Meine vernunftbegabte Gefährtin gab zu bedenken, eine Symphonie brauche wohl mehr als 9 Champions. Außerdem ziehe eine Symphonie sich hin, und wir wollten doch zeitig essen. Was Kleineres von Debussy oder ein anderes Genre. Theater- etwa Warten auf Godot. Vorteil: Hier sind nur drei Champions vorgesehen. Den Rest könne man schon mal anbraten. Aber auch hier keine Reaktion. Möglicherweise habe ich einen falschen Kultur-Champion-Begriff. Zählt zu dem Kreis nicht auch die Kultur Staatsministerin C.Roth, die städtischen Kulturreferatsleiter von Städten wie Wolfsburg oder der ehrgeizige und eitle Intendant einer oberpfälzischen Laienschauspielgruppe, die seit Jahren, Stücke im Dialekt aufführen will, sich aber nicht auf einen Dialekt einigen kann.  Selbst bei dieser Frage ließen die Champions jegliche Kooperation vermissen. Schade.


 

Freitag, 9. Juni 2023

Die Brotbox. Kinder brauchen attraktive Angebote, sonst wird das nix im Leben.


Via FAZ erfahre ich , dass Kinder ihre Brotboxen vollständig gefüllt wieder mit nach Hause bringen. Jetzt ist bei Muttern / weniger bei Vatern Alarmstufe dunkelrot. Doch weil die FAZ so lebenszugewandt ist, interviewt sie flugs eine Sachverständige in Sachen hochattraktive Brotboxen. Für die Zubereitung muss die Fooddesignerin dann ihren Nachtschlaf um vielleicht 2 Stunden verkürzen, um das so wie im Bild dargestellt zu arrangieren. OK. Das hat natürlich auch Nachteile.  So wird die Mutter in dem sozialen Umfeld ihrer Schulkids einen Unsere-Brotbox-IST-Die-Schönste-Wettbewerb lostreten. Wer kreiert die tollsten Fressalien? Natürlich ist das mit Aufwand verbunden. Aber andererseits. Was passiert denn, wenn die Brotboxen unberührt zurückkommen? In der Regel wird Muttern den Inhalt reinschlingen. Schließlich soll man Lebensmittel nicht einfach wegwerfen. Auf Dauer mach das dick. Und dann wird sie  in den Fitnesstempel rennen, um die Pfunde wieder los zu werden. Da sind 2 Stunden früher aufstehen schon besser investiert.  Das Kind ist glücklich  - zumindest so lange bis noch tollere Brotboxen in der Kinderumgebung auftauchen.  Für die Auswahl das Motivbildes ist eine Entschuldigung fällig, da haben sich doch tatsächlich Süßigkeiten eingeschlichen. Das geht gar nicht, weil  - das bringt Punkteabzug im Wettbewerb. Und die Kinder müssen zum Kinderturnen und häufiger zum Zahnarzt. Außerdem: Die Boxen sind aus Plastik. Gute Güte was für Dilemmata.