Die Moni hat dem Arbeitswilligen gemailt. Die Moni hat
keinen Nachnamen. Wenigstens teilt sie den dem Arbeitswilligen nicht mit.
Nachnamen irritieren ja auch bei Vertraulichkeiten. Das sieht die Moni
gewiss  nicht falsch. Nun mailte die Moni
namens und im  Auftrag eines dieser mit
jeder Faser unkonventionell seienden Unternehmen,  ein Unternehmen, bei dem man immer schreien
muss, wenn man von denen ein Paket bekommt. 
Dass die in dem Unternehmen dermaßen  unkonventionell sind, das hatte der
Arbeitswillige bei seiner Bewerbung nicht auf der Rechnung. Dafür bekommt er jetzt
die Quittung von der Moni. Die schreibt:
Guten Tag Anton,
wir bedanken uns für die Zusendung Deiner Bewerbungsunterlagen und Dein 
Interesse an unserem Unternehmen.
Nach eingehender Prüfung Deiner Unterlagen müssen wir Dir leider mitteilen, 
dass wir Deine Bewerbung im Hinblick auf die zu besetzende Stelle nicht 
berücksichtigen können.
Bitte habe Verständnis dafür, dass bei den vielen guten und qualifizierten 
Bewerbern und Bewerberinnen oft nur Details entscheiden. Bitte sieh in 
dieser Absage keine negative Bewertung Deiner Qualifikation oder Person.
Für das uns entgegengebrachte Vertrauen danken wir Dir und wünschen Dir für 
Deine berufliche und private Zukunft viel Erfolg und alles Gute.
Beste Grüße
Moni
In Monis Zeilen schwingt eine Vertrautheit mit, wie sie der
Arbeitswillige seit den Schulhofzeiten nicht mehr erfahren hat.  Das häufige, direkte 'Du' vermittelt eine
kuhige Wärme wie frisch gemolkene Milch. Und schließlich das unprätentiöse
'Moni'.  Weil all das so schön und
kuschelig ist, findet der Arbeitswillige, sei das noch einen zweiten Anlauf
wert. Diesmal versucht er aber, einen angemessenen Ton zu finden. Sonst wird er
womöglich nicht ernst genommen oder - was noch schlimmer wäre - missverstanden.
Er wendet sich per Mail direkt an den Geschäftsführer.
Hallo Bernd,
die Moni  hat mir abgesagt. Weißt Du das
überhaupt? Darf die das einfach so 
machen? Ich könnte schreien vor Enttäuschung. Auch meine Freundin , die 
Chantalle, findet das voll unfair, weil ich doch TV so gut kann und auch das 
mit dem Manager. Vielleicht gehst Du mal zu der Moni und fragst, was da los 
ist. Die Moni hat zwar geschrieben, ich soll nicht traurig sein. Bin ich 
aber, weil ich nicht weiß, warum Ihr mich nicht dabei haben wollt.  Und
dann 
überlegt Ihr Euch das nochmal. Ich finde Z. nämlich immer noch geil und 
würde gerne mitmachen. Du kannst mich auch gerne anrufen. Die Moni hat ja 
die Nummer.
Ganz schöne Grüße
Anton
Im Falle die Moni oder der Bernd schreiben zurück, wird
der Arbeitswillige das zu gegebener Zeit an dieser Stelle mitteilen. Bis dahin bleibt
er  überzeugt: DAS 'DU' GEWINNT.