Donnerstag, 21. Oktober 2021

Trauerriten bei Sturm

 

Der Herbststurm lässt gegen 11Uhr nach. Ich überrede mich zu einer kurzen Trainingseinheit im Fitnesstempel. Aufs Rad und dann die gewohnte Route über den Friedhof einschlagen wohl wissend, dass bei Sturm der Friedhof für Externe gesperrt wird. Aus Fürsorge, damit aus Externen nicht Interne werden. Aber die gewohnte Pforte ist offen. Die Ausgangspforte allerdings nicht. Wieder zurück zur Eingangspforte. Die wird gerade von einem Friedhofsmitarbeiter geschlossen. Er sagt: „Fahrense mal zum Haupteingang -Pause- Könnte Ihnen aber nochmal hier aufschließen.“ Ich: „Das wäre superfreundlich.“ Er hantiert mit dem Schlüsselbund. Ich: „Na, der Ausgang am Gürtel war aber bereits zu.“ Er: „ Das dauert eben, bis ich mit allen Ausgängen durch bin. – Pause – Aber da hamse Recht. Das hätten die schon um 7 Uhr machen sollen. Und nicht erst jetzt, wo der Sturm ja nachlässt.“ Ich: „Versteh‘ ich auch nicht.“ Er: „ Ach wissen se. Die Leutchen kommen hier auch bei 116 Km/h ( gemeint ist Windgeschwindigkeit ) an mit ihren Lichtlein (Grablichter). Die können nich anders. Das iss sone Zwangshandlung. Und schönen Tag noch.“

Wieder was gelernt