Mittwoch, 11. März 2020

Über Nazis, Rassisten und Kekse



Die Keksfirma Bahlsen gerät unter schlimmen Verdacht. Hatte sie doch einen schokoüberzogenen Keks (Vollmilch oder Zartbitter) ‚Afrika‘ benannt. Und das stößt einigen weltanschaulich gefestigten Zeitgenossen übel auf. (siehe: https://www.welt.de/wirtschaft/article206457863/Rassismus-Vorwurf-Erregung-ueber-Bahlsen-Keks-Afrika.html.) Hätte Bahlsen seinen Keks ‚von Trotha‘ oder ‚Lettow-Vorbeck‘ genannt, die Empörung wäre leichter nachzuvollziehen. Aber Afrika? Ist Afrika als Name für ein Parfüm etwa ok, für einen Keks aber nicht? Das zu diskutieren, ist hier nicht der Ort. Keine Frage. Es ist Aufgabe jedes aufrecht denkenden und fühlenden Menschen, Spuren von Faschismus und Rassismus in Sprache und Denken zu entlarven und anzuprangern.  Wir brauchen eine radikale Bewegung, die den Spuren von Rassismus und Faschismus bis in die feinsten Verästelungen hinein nachgeht.  Nennen wir sie Saubersprech in Anlehnung an G. Orwells 'Neusprech'. Da ist viel an Aufklärungsarbeit zu leisten. Greifen wir einmal den Produktnamen Audi heraus. Audi ist der Imperativ von audere (lat. für hören.) Übersetzt heißt das auch 'horch!' Horch hieß eine Automobilfirma in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit den teuren und großen Produkten der Firma Horch ließen sich Nazigrößen gerne herumkutschieren. Audi feiert somit in seinem Namen die Verbindungen zu Deutschlands dunkelster Geschichte. Wenn schon Imperativ und Latein dann vielleicht ‚tace‘ (tacere: deutsch für schweigen). Also wird ‚Audi‘ zu ‚Tace‘ und kappt so verantwortungsvoll und radikal ungute Assoziationen. Damit nicht genug.
Der Klavierbauer Steinway zum Beispiel. Die Instrumente haben mehr weiße als schwarze Tasten. Das kann als subtile Nähe zu White Supremacy interpretiert werden.
Es gibt viel zu tun.  Wachsamkeit ist das Gebot der Stunde. Zum Ende noch eine kleine Episode:
Straßenumfrage für das Schweizer Fernsehen in der Fußgängerzone Hannovers.
Frage des Reporters an einen Passanten: Woran  denken Sie, wenn Sie die Schweizer Flagge sehen?
A: Oralverkehr?
F: Bei der Schweizer Flagge? Wieso das?
A: Ich denke immer an Oralverkehr.



Dienstag, 10. März 2020

Der Einzelhandel in Zeiten des Corona-Virus

Kurze Bestandstaufnahme beim freundlichen Supermarkt um die Ecke.
Läuft super: Toilettenpapier, Konserven, Nudeln und Aufbackware. Steht wie Blei: Corona Bier. Solidarische Stützungskäufe sind nicht empfohlen, weil kein deutsches Reinheitsgebot.