Dienstag, 2. September 2014

Langsam reicht es




Man macht sich so seine Gedanken vor einem Vorstellungsgespräch. Was ziehe ich an? Wie bringe ich meine Qualifikationen authentisch rüber? Wie punkte ich als Person? Und dann macht man sich auf den Weg nach Gießen. Der Preis, den es zu erringen galt, schien den Einsatz wert. Laut Selbstauskunft ist die 'transq.GmbH" eine prima Agentur, die für Qualität bei den allerbesten Unternehmen sorgt. Die Anzeige lockt.  
"Wir wachsen – und suchen deshalb einen kommunikativen Menschen mit Leidenschaft
für guten Journalismus und mit frischen Ideen für kreative Kommunikation.
TransQ. ist die Kommunikationsagentur für Content mit Strategie:"
Tatsächlich lässt sich das Gespräch gut an. Man scheint sich sympathisch zu sein. Die Aufgaben reizvoll. Dann geschieht  gute 6 Wochen lang erst einmal gar nichts. (Sommerferien?)
Und schließlich eine Mail von 'transq.'  Hier die letzten vier Zeilen von insgesamt sieben:
"Diese Entscheidung ist mir tatsächlich nicht leicht gefallen, da ich mir Ihre Qualifikationen und Sie als Person auch sehr gut im Team vorstellen könnte. 
Ich wünsche Ihnen für Ihre weitere Jobsuche alles gut und bin überzeugt, dass Sie einen passenden Position finden werden." (So liest sich das Original.)
Geschrieben hat das der Chef Michael K. .
Nun gut, da hat er sich ein wenig gequält, der Herr K. Das kann schon mal vorkommen. Aber. Ist der Chef einer Qualitätsagentur nicht in der Lage, 7 Zeilen Text zu produzieren, ohne an den Klippen der Rechtschreibung zu scheitern?  My ass!
Und noch etwas. Im Original hat die Begrüßungszeile "Sehr geehrter Herr..." eine andere Schriftype und Größe als der folgende Text. Was sagt uns das? Der Herr K. hat offensichtlich sein fehlerhaftes Geseier auch weiteren Kandidaten (m/w) zukommen lassen. Jeder blamiert sich halt so gut er kann.