Die Personalmarketingagentur Königs. sucht in eigener
Sache. Einen Texter. Das Angebot liest sich frisch und charmant. Der
Interessent (w/m) wird mit vertrautem 'Du' angekumpelt.
Da der Arbeitswillige gelesen hat, man solle auf die
Tonalität der Annonce achten, ruft er ebenfalls mit dem intimerem 'Du' zurück.
In diesem Falle Du Saskia, weil S. für den HR-Bereich verantwortlich zeichnet. Vergebens. Es kommt eine Absage.
Unterschrieben von der Assistentin St. . Hier ist nun nichts mehr zu finden
von der kuscheligen Du-Atmosphäre.
S. nutzt das distanzierte 'Sie'.
Was hat der Arbeitswillige verbrochen, dass er vom Du zum
Sie herabgestuft wurde? Die Agentur ist
schließlich Profi auf dem Felde des Recruitments. Ist sie womöglich intern
uneins darüber, wie eine Tonalität durchgehend gehalten wird? Die Wahrheit ist
noch betrüblicher. Denn der Absagentext
ist 1zu1 übernommen aus den Standardformulierungen, wie sie auf
einschlägigen Websites als Formulierungshilfe für text- und denkträge HR-ler
angeboten wird. Und dort ist ein 'Du' schlicht nicht vorgesehen. Aber der Name des Arbeitswilligen ist richtig geschrieben. Das
ist ja schon mal was.
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