Na, liebe Mitarbeitswillige, Lust auf den allerfeinsten Job? Dann nicht lang gefackelt
und auf zu United P. , denn das Unternehmen sucht Hilfe in Form eines
Redakteurs / Texters (w/m). Warum das Unternehmen so klasse ist, erfährt man
sogleich in der Anzeige.
"Schon
heute ist United P. in vielen Marktsegmenten führend - mehrere tausend
Installationen weltweit sprechen bereits für Intr.. Ehrgeiz, Visionen und klare
Ziele sind Antriebsfeder für immer neue Herausforderungen."
Bei ständig neuen
Herausforderungen ist selbstverständlich auch ein ganz bestimmtes Charakterbild
des Kandidaten (w/m) gefragt:
"Sind
Sie ein „Trüffelschwein“, das Stories erkennt und abdruckfreien Platz in
Magazinen entdeckt?“
Nun mag es einige
geben, die sich nicht gern als Schwein - in welcher Qualität auch immer -
titulieren lassen wollen. Der Arbeitswillige ist jedoch völlig frei von
dergleichen Eitelkeiten. Sein inneres Trüffelschwein lässt ein begeistertes
'OinkOink' verlauten. Zumal die
Tätigkeit als Trüffelschwein, wie United P.
sie sehen will, recht unkompliziert erscheint. Es soll ja nur
abdruckfreien Platz in Magazinen entdecken. Wie oft schon stieß der
Arbeitswillige bei der Durchsicht von Magazinen wie der Apothekenrundschau,
Haus & Garten, Spiegel und dergleichen mehr auf Seiten, die völlig unbedruckt
- also abdruckfrei- waren. Das liegt daran, dass den Magazinmachern hin
und wieder absolut nichts einfällt, was sie drucken könnten. Oder der für den
Inhalt der betreffenden Seiten zuständige Mensch ist krank, auf Elternzeit etc.
In diesen Fällen sagen sich die Magazinmacher: Oh Mist, da gibt es wieder
mehrere leere Seiten. Shit happens. Das ist nun mal passiert. Sollen sich doch
die Magazinleser selbst darum kümmern, wie sie die Seite füllen. Und jetzt schlägt die große Stunde des
United-P. Trüffelschweins. Es hat findig die Seiten identifiziert, sorgt dafür,
dass schwerbewaffnete Jungs die gesamte Auflage des Magazins in ihre Gewalt und schließlich zum
Trüffelschwein bringen. Das Trüffelschwein füllt diese vordem leeren Seiten nun
mit Bildern und Texten, die geeignet erscheinen, Ruhm und Ehre von United P. zu
mehren und bringt die so vervollständigten Magazine wieder in Umlauf, zu
Apotheken oder Verkaufsstellen. Das ist eine Möglichkeit, die das Trüffelschwein
hat. Die andere wäre etwas zivilisierter. Es ruft bei den Machern der
einschlägigen Magazine an und fragt höflich nach, ob denn in der bevorstehenden
Ausgabe abdruckfreie Seiten ins Haus stünden. Falls ja, hätte das Trüffelschwein
feine Texte und Bilder. Das kostete nix, sei somit eine WinWin-Situation für
alle Beteiligten. So spräche das Trüffelschwein zu den Magazinmachern.
Das alles lässt
sich doch wohl machen. Allerdings muss das Trüffelschwein noch über weitere
Qualitäten verfügen unter anderem:
"-
Hands-on-Mentalität
- Lust auf
Team und born to be successful"
Das Trüffelschwein soll also Lust darauf haben, geboren
zu sein, um Erfolg zu haben. Das ist
etwas schwierig. Denn wie kann man Lust auf etwas haben, für das man sowieso
geboren ist?
An dieser Stelle des Annoncentextes horcht der
Arbeitswillige in sich hinein, ob da nicht noch ein weiteres affirmative' Oink'
von seinem inneren Trüffelschwein zu vernehmen ist. Stille zunächst und dann
ganz, ganz leise 'Tschakka, Tschakka'.