Viele stellen sich die Frage: wie entstehen die
Gebrauchsanweisungen für elektronische Geräte, die die Haushalte hierzulande
mit bewohnen. Oft sind diese schriftlichen und bebilderten Beigaben geprägt von
sprachlichem Unfug nahezu tragischen Ausmaßes. Braucht man für den Toaster nicht so viele
Seiten, so verlangt doch eine hochklassige Espressomaschine, ein moderner Fernseher ausführliche, seitenreiche Erklärung. Als unverzichtbar in der Szene der
Gebrauchsanweisungsersteller gelten jedoch Tipps zur Pflege und Wartung. Und
nun zur Beantwortung der Eingangsfrage: Es sind Menschen (w/m), die anderen Menschen mit Informationen zum Umgang der neuen Mitbewohner Handreichungen in Wort und Bild geben.
Und einen Mitarbeiter, der so etwas kann, sucht die Firma
B.
Aus eigenem Erleben weiß der Arbeitswillige, hier bei der
Formulierung von nutzerzentrierten Publikationen ist noch viel Raum für Optimierung und so
bewirbt er sich. Da nun die Bewerberhilfeliteratur empfiehlt, man möge dem künftigen
Arbeitgeber auch einen Blick in den Charakter, die Gedankenwelt des Kandidaten
gewähren, schreibt er auch ein paar persönliche Zeilen.
" .... Ich
habe überdies die Erfahrung gemacht, dass Elektrogeräte länger halten, wenn man
ihnen mit freundlichen Gedanken oder Worten gegenübertritt. So begrüße man den
Toaster mit einem fröhlichen' 'Guten
Morgen Toaster'. Die schwer arbeitende Waschmaschine hingegen frage man: 'Na,
altes Mädchen? Hast Du die 90-Grad-Wäsche vor zwei Tagen gut überstanden?' Diese Hinweise würde ich zum Segen einer
langen glücklichen Kunden / Gerätebindung in den einschlägigen
Servicebeschreibungen formulieren."
Die Firma B. meldet sich nicht. Woran mag das liegen? Ein wohlmeinender Freund klärt den
Arbeitswilligen auf: Elektrogerätehersteller
haben in Summe gar kein Interesse an langlebigen Produkten. Die müssen mittelfristig den Dienst aufgeben,
weil die Hersteller neue Geräte verkaufen wollen. Da war er mal wieder naiv,
der Arbeitswillige. Trotzdem. Schlechte Welt!
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