Neulich beim Jobinterview. Es geht um einen Job
vermittelt über eine Zeitarbeitsfirma. Der potenzielle Arbeitgeber möchte vom
Arbeitswilligen geschildert bekommen, wie der Arbeitswillige denn an so ein Imagefilmprojekt herangehe.
Mal nur so als Beispiel. Der Arbeitswillige schildert also:
Sorgfältige Recherche, Definition der
Alleinstellungsmerkmale, Abstimmung mit dem Auftraggeber, Entwicklung der
visuellen und ästhetischen Umsetzung, Kalkulation, Kostenrahmen etc.
Beifälliges Nicken von der anderen Seite des Tisches. Ob
es denn vielleicht konkreter ginge?
Selbstverständlich. Der Arbeitswillige führt aus (ohne
Namen zu nennen): Der Auftraggeber habe zwei Produktionsstätten. Eine im
Rheinland, eine nahe der tschechischen Grenze.
Die habe man mit dem Filmteam aufgesucht, um die Produktpallette möglichst umfänglich ins
Bild zu rücken. Wieder beifälliges Nicken seitens des potenziellen
Arbeitgebers. Zur Abrundung bringt der
Arbeitswillige noch eine schnurrige Beobachtung: Man habe, auf dass die zu filmenden
Mitarbeiter der Produktionsstätten einheitlich und proper im Bild stehen, kartonweise Poloshirts, auf denen das
Firmenlogo prangte, mit auf den Weg bekommen.
Während die Produktionsmitarbeiter im Rheinland fast ausschließlich die
Größen XXL und XL benötigen, seien es an der tschechischen Grenze mit einer Ausnahme die Größen L und M
gewesen. Das sei doch merkwürdig, schmunzelt der Arbeitswillige.
Ob der Arbeitswillige denn eine Erklärung für diese
Unterschiede habe, will der potenzielle Arbeitgeber wissen? Das könne purer
Zufall sein, merkt der Arbeitswillige an. Der einzig manifeste Unterschied
zwischen beiden Produktionsstätten sei jedoch der: In dem Betrieb nahe der tschechischen Grenze
arbeiten etwa 60 Prozent der Belegschaft auf Zeitarbeitsbasis. Im Rheinland
hingegen seien es lediglich um die 10
Prozent.
Es sei dem Arbeitswilligen schon bewusst, so der
potenzielle Arbeitgeber, dass es sich bei dem zu vergebenden Job auch um einen
im Rahmen von Zeitarbeit handele?
Ja, das sei ihm bewusst, entgegnet daraufhin der
Arbeitswillige. Jedoch habe er gegen eine persönliche Gewichtsreduktion von -
sagen wir - 3 bis 4 Kilo, nichts einzuwenden.
Das Gespräch endet
daraufhin recht bald.
Und nun fragt sich der Arbeitswillige: War das ein Zuviel
an Entgegenkommen? Ist uneingeschränkter
Einsatz, der auch vor dem Verlust einiger Pfunde nicht Halt macht, am Ende gar
unerwünscht. ( Beim Arbeitswilligen ginge es um eine Größenordnung von L zu M. Das nur der Vollständigkeit halber.)
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