Ohne englische Vokabeln und Versatzstücke - wie wäre unsere
Text- und Konversationswelt doch leer und langweilig. Manch einer beklagt das und fragt, warum man
denn immer das Englische bemühen müsse, um bestimmte Sachverhalte auszudrücken?
Diejenigen, die das tun, berücksichtigen nicht , dass es eine fruchtbare
Tradition des deutschenglischen Kauderwelschs gibt. Ein Beispiel willkürlich
herausgegriffen:
Shake
hands, ah, shake hands,
dein Herz liebt einen andern,
shake hands, ah, shake hands,
drum gebe ich dich frei.
Shake hands, ah, shake hands,
mein Herz muss weiter wandern,
shake hands, ah, shake hands,
auf Wiedersehn, goodbye.
dein Herz liebt einen andern,
shake hands, ah, shake hands,
drum gebe ich dich frei.
Shake hands, ah, shake hands,
mein Herz muss weiter wandern,
shake hands, ah, shake hands,
auf Wiedersehn, goodbye.
So reimsingt Drafi Deutscher das in den 60er Jahren des
vorigen Jahrhunderts. Und seine Brüder
und Schwestern im Geiste gehen Jahrzehnte später entscheidende Schritte weiter,
indem sie für eine Parfümladenkette den Claim
"Come in & find out" in
die Welt bringen. Nun haben Umfragen gezeigt, dass ein großer Teil des
Publikums diesen "Claim" wie folgt übersetzt: Komm rein und finde
wieder raus. Der Deutscher Drafi war da
viel verständlicher. Seine hands sehen den deutschen Händen sehr sehr ähnlich
und er setzt die Übersetzung des
'goodbye' unmittelbar voran. Bleiben wir noch eine Weile bei hands.
Da findet der Arbeitswillige in der Jobannonce einer Versicherung - und
das ist ganz und gar kein Einzelfall -
die Forderung, der Kandidat möge über eine ausgeprägte Hands-on-Mentalität verfügen. Aha, denkt sich der
Arbeitswillige, hier wird jemand gesucht, der die Dinge durch Handauflegen ins
rechte Lot bringen kann. Aber das kann es eigentlich nicht sein, denn wenig
später heißt es: Sie können sich sicher in Konzernstrukturen bewegen. Also
bewegen soll man sich. Handauflegen ist jedoch etwas ziemlich Statisches, etwas,
das einem Sichbewegen eher entgegensteht. Auf der anderen Seite wiederum sind Konzernstrukturen
kein Trimmpfad. In Konzernstrukturen bewegt man sich - wenn überhaupt - sehr, sehr
vorsichtig. Konzernstrukturen sind bekanntlich robust und kantig, und wer sich zu heftig in ihnen bewegt, holt sich
gern einmal blaue Flecken oder eine blutige Nase. Der kundige Drafi Deutscher
wüsste wahrscheinlich Rat. Leider kann man ihn nicht mehr direkt befragen.
Wahrscheinlich hätte er gesagt: Hands-on, das heißt so viel wie: Ärmel
aufkrempeln und zupacken. Dem
widerspricht jedoch das geforderte sichere
Bewegen in Konzernstrukturen. Wie und was denn nun? Vielleicht bleibt dem interessierten
Arbeitswilligen hier nur die oben bereits zitierte Empfehlung: Come in &
find out. Und schließlich:
shake hands, ah, shake hands,
auf Wiedersehn, goodbye.e können sich sicher in Konzernstrukturen bewegen
auf Wiedersehn, goodbye.e können sich sicher in Konzernstrukturen bewegen
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