Ingo D. , COO (Chief Operating Officer) von ElearningM.
schreibt dem Arbeitswilligen.
"... ich
möchte mich bei Ihnen für die Einsendung Ihrer Bewerbungsunterlagen und dem
unseren Unternehmen entgegengebrachten Vertrauen bedanken.
Nach eingehender und sorgfältiger Prüfung Ihrer Dokumente waren Sie für uns in der engsten Auswahl. Es ist uns nicht leicht gefallen, unter der Vielzahl von qualifizierten Bewerbern eine Auswahl zu treffen. Leider gab es noch weitere Mitbewerber, deren Qualifikationen noch besser auf die ausgeschriebene Stelle passen."
Nach eingehender und sorgfältiger Prüfung Ihrer Dokumente waren Sie für uns in der engsten Auswahl. Es ist uns nicht leicht gefallen, unter der Vielzahl von qualifizierten Bewerbern eine Auswahl zu treffen. Leider gab es noch weitere Mitbewerber, deren Qualifikationen noch besser auf die ausgeschriebene Stelle passen."
Über die schiefe
Grammatik (es hätte 'das unserem Unternehmen entgegengebrachte...' heißen
dürfen) hinaus, weist die Mail eine weitere Besonderheit auf. Der
Arbeitswillige war im "engsten Kreis". Das ist ja ganz schön.
Normalerweise lädt man den engsten Kreis zum Gespräch. Was also hat den
Arbeitswilligen aus dieser privilegierten Zone verbannt?
Kurze
Vorgeschichte. Nach Einsendung der Bewerbungsunterlagen schreibt eine Frau F.,
man sei seitens des Unternehmens neugierig geworden. Um nun die Arbeitsweise des
Arbeitswilligen besser kennenzulernen, möge der doch bitteschön eine
Probeaufgabe bearbeiten. Dazu gewähre man 10 Tage Zeit. Leider ist der
Arbeitswillige in einem aktuellen Projekt sehr eingespannt. So könne er leider
die Arbeitsprobe nicht exekutieren. Das schreibt er der Frau F. . Er könne
jedoch eine ELearning -Einheit aus der jüngeren Vergangenheit anbieten, die er
für einen anderen Auftraggeber entwickelt habe. Aus dieser ließen sich sehr
wohl weiterführende Rückschlüsse auf seine Arbeitsweise gewinnen. Und so
geschieht es.
Dann erfolgt ein
Telefonat mit Frau F., während dem sie darauf besteht, dass die Arbeitsprobe zu
bearbeiten sei. Der Hinweis auf Zeitnot und dass es ja eine zu analysierende
Arbeitsprobe gebe, fruchtet nicht. Nein,
sagt Frau F. unter anderem, Arbeitsproben seien mittlerweile Usus bei fast
allen Unternehmen und wichtig wegen der Vergleichbarkeit.
Ach, sagt der
Arbeitswillige und denkt sich: Sollte Frau F. damit Recht haben, dann muss man
annehmen, dass Unternehmen (akademischen) Qualifikationen, Berufserfahrungen ,
Referenzen und Zeugnisse kaum noch berücksichtigen. Es muss ein eigener
Eingangstest sein.
Tags darauf rasselt
die oben angeführte Absage von dem Herrn mit dem beeindruckenden Titel COO ins
Postfach. Seinem Profil nach ist Ingo D. vielleicht Mitte 20, immerhin bereits
in einer verantwortlichen Position und Vorgesetzter von Frau F.
Soso. Hat sich der
Arbeitswillige also der Vergleichbarkeit entzogen und sich damit einem Ritual
verweigert. Vergleichbarkeit. Da drehen
wir den Spieß doch mal um und schauen genauer, was ElearningM. für ein
Unternehmen ist. Die Ergebnisse - gewonnen aus der Betrachtung der Unternehmenshomepage - teilt der Arbeitswillige Herrn D. dann mit:
"...das ist sowohl bedauerlich als
auch unerwartet flugs. Zumal der Einsendeschluss für die zu bearbeitende
Arbeitsprobe noch aussteht. Ich liege wohl nicht ganz falsch, dass Ihre
Entscheidung in meinem Telefonat mit Frau F. gründet, bei dem sie darauf
bestand, die Aufgabe zu bearbeiten , um -wie sie sagte
- 'Vergleichbarkeit' herzustellen. Nun denn, vergleichen wir doch einmal ElearningM. mit dem Wettbewerb. Was erfahre ich von außen über die ElearningM.?
Nicht viel.
Es
findet sich noch keine einsehbare Bilanz (etwa im Bundesanzeiger). Ebenso sehe
ich keine Infos, wer hinter dem Unternehmen steht, aus wem besteht das Team,
welche Qualifikationen haben die MA. Es gibt keine SX-Stories, keine qualifizierten Referenzen.
Die
angeführten E-Learning Themen / Beispiele sind eher auf der "weichen"
Seite. Derartiges findet sich in nahezu jedem Kanon der Personalentwicklung
größerer Unternehmen. Allerdings werden diese Themen gerne in Präsensseminaren
exekutiert, weil sie neben der
Wissensvermittlung durchaus auch als Incentive dienen, als informelle
Plattform auf der sich MA verschiedener Standorte und Abteilungen austauschen
können und sollen. Überdies scheinen mir , wie auf Ihrer Seite ausgewiesen, 200
Projekte für ein Unternehmen, das erst seit einem Jahr am Markt agiert, eher 'ungewöhnlich'.
Auch der Award (Bitcom) datiert im Jahr
2014. Einen gewissen Vorlauf eingerechnet, kann ElearningM. das wohl kaum geschafft haben. Denn zu diesem
Zeitpunkt gab es das Unternehmen in der jetzigen Form noch nicht.
Hingegen
lese ich ein Interview mit einem Philipp, der nette Dinge über den
Coworking Space äußert, in dem sich Ihre
MA tummeln.(Keine eigenen Geschäftsräume?)
Über
den Umweg 'youtube' stößt man auf Dirk R., der bei der ElearningM. eine
einigermaßen wichtige Rolle zu spielen scheint. Über Herrn R. lässt sich in
Erfahrung bringen, dass er als GF im vergangenen Jahr ein Unternehmen mit
ähnlich gelagerter Thematik in die Insolvenz 'begleitet' hat.
Vor
dem Hintergrund dieser Bestandsaufnahme ist Frau Fs. Äußerung, ich möge mir
doch Zeit nehmen, die gestellte Aufgabe zu bearbeiten, weil sie -falls ein
Auftrag an sie herangetragen wird- auch nicht sagen könne: Nein Danke, ich habe
keine Zeit, eher unangebracht. Ich denke, nach einiger Überlegung würden Sie
auch zu dem Schluss kommen, dass es nicht angezeigt ist, meinen derzeitigen
Projektauftraggeber und seine Deadlines
zu vernachlässigen, um Ihre Probeaufgabe zu bearbeiten.
Ihnen
liegt eine ausgearbeitete Struktur vor.
Überdies qualifizierte Referenzen und Bewertungen meiner Arbeit. Im Vergleich
mit den Informationen, die ich meinerseits über ElearningM. gewinnen konnte,
ist das geradezu üppig.
Ich bin sicher, dass Sie all meine
Beobachtungen/Fragen in einem Gespräch hätten erklären können."
Eine Telefonnummer, unter der ElearningM. zu erreichen ist, findet sich
nirgends. Ist ElearningM. also unseriös oder nur ungeschickt? Der
Arbeitswillige denkt, dass ein Unternehmen, das so viele Fragen offen lässt,
mit deutlich weniger Trara und Ansprüchen an mögliche Mitarbeiter herantreten
sollte. Wer denkt das noch?
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