Da dachte man nun im Zeitalter von Mails und
IT-gestützten Bewerberaussortiersystemen sei eines nun glücklicherweise zum Ende gekommen: Die in Fachkreisen mit
großem Ernst geführte Diskussion darüber, welches Papier für die
Bewerbungsunterlagen erfolgversprechend wäre. Ob 80- oder 100Grammpapier, ob
matt oder glänzend, Pergament oder handgeschöpft
mit Wasserzeichen. Nein, da geht noch
was.
Das Bundesumweltamt sucht in Teilzeit einen
Sachbearbeiter (w/m) für kommunikative Arbeiten. Und weil man dort von Amts
wegen die Umwelt im Blick hat, ist nur folgerichtig, wenn es einen Tipp gibt.
"Das Umweltbundesamt begrüßt Bewerbungen auf umweltfreundlichem Papier."
Nanu. Wurde nicht das 'Papierlose Büro' als besonders umweltfreundlich propagiert.
Die Rechnung, ob die elektronische Übermittlung oder der
Postweg umweltverträglicher ist, kann und soll hier nicht aufgemacht werden.
Das möge jeder für sich kalkulieren.
Jetzt- liebe Kandidaten(w/m) - rennt nicht gleich in den
nächsten Supermarkt und kauft für die Bewerbung das haptisch unattraktivste,
gräulichste Papier. Es lauern Fußangeln. Denn auch bei derartigen Papieren gibt
es welche, die umweltlicher sind als andere. Man lasse sich im Fachhandel
beraten. Nun habt Ihr also das Papier.
Was nun? Ist die Tinte in Euren Druckern wirklich ökologisch
unbedenklich? Nein? Also wieder zum Fachgeschäft und sich entsprechend beraten
lassen. Wer das nicht mag, der gehe zum Kids-Bio-Shop und kaufe feine,
unbedenkliche Wachsmalstifte, die sich nach getaner Tat problemlos kompostieren
lassen. (An diesem Punkt möchte der Arbeitswillige die Diskussion darüber
anstoßen, welche Farben wohl beim Bundesumweltamt auf größte Zuneigung stoßen.)
Alles gemalt und eingetütet, zur Post gebracht? Halt.
Wäre es nicht ein Pluspunkt, wenn die Bewerber Umweltzertifikate von sämtlichen
bei der Bewerbung verwendeten Materialien beilegten?
Nur so als Tipp.
Weil das Amt das Amt ist, ist es auch politisch korrekt. "Begrüßt werden Bewerbungen von Menschen aller Nationalitäten."
Nehmen wir mal an, ein Mensch aus Neuseeland findet das
Jobangebot super und bewirbt sich. Dann setzt er/sie sich in den Flieger und düst
unter Absonderung größerer Abgasmengen zum Amtssitz. Verheerende Umweltbilanz.
Es sei denn er/sie nutzt den Papierflieger- selbstverständlich aus
umweltfreundlichem Papier.
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