Dienstag, 27. Mai 2014

Keine Antwort ist die Antwort




Landauf landab hört man Klagen, dass  Arbeitswillige (m/w) nach erfolgter Bewerbung nichts aber auch gar nichts mehr von den Unternehmen hören, bei denen sie in Lohn und Brot kommen wollten.Da helfen meist auch keine personalerumschmeichelnden Nachfragen. Der Grund wird wohl in dem ungeheuren Aufwand liegen, den Unternehmen auf sich nehmen müssen , wenn sie sich einige rechtlich wasserdichte Formulierungen der Absage und des Trostes  an die Adresse der bis dato hoffnungsfrohen Kandidaten (m/w) abringen müssen.  Den Unwillen, diesen Aufwand zu betreiben, eingestehen zu müssen, fällt  manchem Unternehmen sehr schwer. Deshalb verfahren diese nach dem Motto: Am besten man stellt sich tot. Irgend wann werden die Arbeitswilligen schon merken, dass wir keinen Bock auf sie haben, sie uns  am Rektalbereich vorbei gehen.
Das ist nicht schön. Jedenfalls nicht für die Arbeitswilligen. Und im Sinne einer höflichen Wertschätzung , die im zwischenmenschlichen Verkehr den Ton bestimmen sollte, eher verheerend.
Wie viel angenehmer ist da doch das Verhalten des in F.a.M. etablierten Versicherungsunternehmens, dass sich um Transparenz, ja man darf sagen, um die Standards der "Neuen Höflichkeit " verdient macht.
Dieses Unternehmen verschickt als  automatisierte Antwort auf das Ich-will-für-Euch -Arbeiten:

"wir danken Ihnen für die Übersendung Ihrer Bewerbungsunterlagen und das unserem Unternehmen dadurch entgegengebrachte Interesse. Wir werden Ihre Unterlagen sorgfältig und individuell prüfen, um danach entscheiden zu können, ob wir Ihre Bewerbung im Hinblick auf die Anforderungen zu besetzender Vakanzen berücksichtigen können. Sollte dies der Fall sein, kommen wir unaufgefordert auf Sie zu. Im negativen Fall erfolgt kein gesondertes Anschreiben."

Das zeigt doch, wie sehr dieser Versicherer auf Effizienz getrimmt ist, Man mache sich einmal klar, wie viele Stunden es braucht, um eine Standardabsage per Mail an vielleicht 100 Arbeitswillige zu versenden. Daran sitzt ein Azubi oder ein nicht bezahlter Praktikant bestimmt einen Monat. In dieser Zeit könnte die mit dieser Aufgabe betraute Person doch nützlichere Dinge tun. Dinge, mit denen das Unternehmen vor allem finanziellen Ertrag erwirtschaftet. Und dieser Ertrag ermöglicht es dem Versicherer wiederum, die Versicherungsbeiträge für seine Kunden niedriger als der Wettbewerb zu halten.
Also liebe Arbeitswillige, seid nicht traurig, wenn Ihr nicht einmal eine standardisierte Absage erhaltet. Das ist keine böse Absicht, sondern dokumentiert allein die schlanke und effiziente Aufstellung des Unternehmens. Und so ist es an Euch, liebe Arbeitswillige, diese Erkenntnisse über die derart wohlorganisierten Unternehmen in die Welt zu tragen! Lobt sie, wo immer Ihr seid! Das wirft ein gutes Licht auf Euch, zeigt es doch, dass Ihr Verständnis habt für die Erfordernisse des Wettbewerbs.
( Den Namen des Versicherers gibt es auf konkrete Nachfrage.)




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