Passe ich als Arbeitswilliger in das Unternehmen? Kann ich die Vibrationen positiv aufnehmen und
mich von ihnen zu neuen Höhen produktiven
Tuns tragen lassen? Vor diesen vagen Fragen steht wohl jeder
Arbeitswillige, wenn er oder sie mit einem Annoncentext konfrontiert ist. Als erster Hinweis muss zunächst der Text
selbst herangezogen werden. Welcher Ton schwingt da mit? Ist er locker oder
eher formell gehalten? Schließlich soll
wie in den Wald (den Markt der Arbeitswilligen) hereingerufen wird, es daraus (dokumentiert
etwa im Anschreiben) auch zurückschallen.
Hin und wieder scheinen aber selbst die annoncierenden
Unternehmen sich hier nicht festlegen zu wollen. So etwa die Agentur Mu. aus
Hamburg. Da der Arbeitswillige
allerdings erfahren hat, wie wichtig der
angemessene, den Recruiter in Mark und Seele treffende Ton ist, bemüht er sich
um eine Vorabklärung und schreibt:
"Guten Tag,
ich weiß nicht, ob
ich duzen darf, oder siezen muss.
Der Anzeigentext
bietet da keine eindeutige Hilfestellung.
'Du suchst den Berufseinstieg in
einer... Du möchtest gern in einer
sympathischen, kreativen Atmosphäre...'
Aber weiter unten
im Text:
'Sie konnten bereits fundierte.... Sie haben außergewöhnliche Ideen und
den Mut, neue Wege zu gehen'
Und wen darf ich
dann konkret duzen oder siezen? Ich bitte um Hilfe. Mich kann man duzen.
Beste Grüße"
Ist das lediglich ein verzeihlicher Fehler, wie er im
C&P-Zeitalter gerne einmal unterlaufen kann? Oder steckt dahinter eine
besondere Botschaft ? Etwa: Als Berufseinsteiger wirst du geduzt. Wenn du dann
außergewöhnliche Ideen abgeliefert und Mut gezeigt hast, wirst du mit dem ' Sie'
geadelt?
Die Agentur Mu. aus Hamburg meldet sich nicht. Vielleicht fehlt es ihr
schlicht an Empathie, die Nöte der Kandidaten ,die ja stets bemüht sind, die
richtige Tonalitat zu treffen, im Rahmen der Möglichkeiten zu lindern.
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