Jetzt wird es aber mal Zeit, einen Begriff anzuschauen, der häufiger
durch Jobannoncen geistert: Affinität.
Ziehen wir ganz platt den Duden zu Rate. Dort finden wir:
- Wesensverwandtschaft, Ähnlichkeit und dadurch bedingte Anziehung
oder - (Chemie) Neigung von Atomen oder Atomgruppen, sich
miteinander zu vereinigen bzw. sich umzusetzen.
Also wirklich, die Chemie. Das ist doch
Schweinkram. Das kann nicht gemeint sein in der Anzeige von W.K. Die suchen einen Redakteur. Eine "innovative Persönlichkeit", die
mitbringt: " Bereitschaft zu
regelmäßigen Dienstreisen". Das
liest sich sehr allgemein.
Aber jetzt kommt das mit der Affinität: Sie
haben eine akademische Ausbildung, bevorzugt im juristischen Bereich und
besitzen idealerweise eine Affinität zur Zielgruppe der Bayerischen
Kommunalverwaltung.
Nun ja, liebe Arbeitswillige. Da ist schon eine
harte Nuss. Wer kann schon von sich sagen: Ja, die bayrische Kommunalverwaltung
ist genau das. Das ist mir wesensverwandt! Ich stehe morgens auf und mache
Kniebeugen unter Absondern des Mantras "Bayrische Kommunalverwaltung",
richte hernach einen Schrein ein für
Onkel Xaver (seitens meiner Frau),
der Amtmann in Ismaning war. Wäre das zu
viel verlangt? Bewahre. Es winkt schließlich:
Wir
bieten eine verantwortungsvolle Aufgabe mit hohem Maß an Selbständigkeit, ein
angenehmes Betriebsklima und Teamgeist sowie eine abwechslungsreiche Tätigkeit in
einem spannenden und wachsenden Umfeld und eine leistungsgerechte Dotierung mit
den attraktiven Sozialleistungen eines Konzerns.
Der gute Onkel Xaver. Wer hätte gedacht, dass er
noch mal als Leumundszeuge für Affinität herhalten muss.
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