Die Keksfirma Bahlsen gerät unter schlimmen Verdacht.
Hatte sie doch einen schokoüberzogenen Keks (Vollmilch oder Zartbitter)
‚Afrika‘ benannt. Und das stößt einigen weltanschaulich gefestigten
Zeitgenossen übel auf. (siehe: https://www.welt.de/wirtschaft/article206457863/Rassismus-Vorwurf-Erregung-ueber-Bahlsen-Keks-Afrika.html.)
Hätte Bahlsen seinen Keks ‚von Trotha‘ oder ‚Lettow-Vorbeck‘ genannt, die
Empörung wäre leichter nachzuvollziehen. Aber Afrika? Ist Afrika als Name für
ein Parfüm etwa ok, für einen Keks aber nicht? Das zu diskutieren, ist hier
nicht der Ort. Keine Frage. Es ist Aufgabe jedes aufrecht denkenden und
fühlenden Menschen, Spuren von Faschismus und Rassismus in Sprache und Denken
zu entlarven und anzuprangern. Wir
brauchen eine radikale Bewegung, die den Spuren von Rassismus und Faschismus
bis in die feinsten Verästelungen hinein nachgeht. Nennen wir sie Saubersprech in Anlehnung an
G. Orwells 'Neusprech'. Da ist viel an Aufklärungsarbeit zu leisten. Greifen
wir einmal den Produktnamen Audi heraus. Audi ist der Imperativ von audere
(lat. für hören.) Übersetzt heißt das auch 'horch!' Horch hieß eine
Automobilfirma in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit den teuren und
großen Produkten der Firma Horch ließen sich Nazigrößen gerne herumkutschieren.
Audi feiert somit in seinem Namen die Verbindungen zu Deutschlands dunkelster
Geschichte. Wenn schon Imperativ und Latein dann vielleicht ‚tace‘ (tacere:
deutsch für schweigen). Also wird ‚Audi‘ zu ‚Tace‘ und kappt so
verantwortungsvoll und radikal ungute Assoziationen. Damit nicht genug.
Der Klavierbauer Steinway zum Beispiel. Die Instrumente
haben mehr weiße als schwarze Tasten. Das kann als subtile Nähe zu White
Supremacy interpretiert werden.
Es gibt viel zu tun.
Wachsamkeit ist das Gebot der Stunde. Zum Ende noch eine kleine Episode:
Straßenumfrage für das Schweizer Fernsehen in der
Fußgängerzone Hannovers.
Frage des Reporters an einen Passanten: Woran denken Sie, wenn Sie die Schweizer Flagge
sehen?
A: Oralverkehr?
F: Bei der Schweizer Flagge? Wieso das?
A: Ich denke immer an Oralverkehr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen