Freitag, 16. Januar 2015

Kostenpflichtiges Interesse oder die Neugier der Doofen



Der Arbeitswillige fragt mal in die Runde: Ist allen Mitarbeitssuchenden XING bekannt? Das ist so eine Social Media Plattform. Da stellt man sein Profil ein und kann dann  mit ehemaligen Kollegen(m/w) oder Geschäftspartnern (alt und neu) in Kontakt treten. Soweit der Plan. Der Arbeitswillige hat allerdings noch von niemandem gehört, dem diese Plattform im Job wesentlich weitergeholfen hätte. Hat irgendjemand andere  Erfahrungen? Bitte melden. Vielleicht liegt diese Erfolglosigkeit auch daran, dass der Arbeitswillige nur die kostenfreie Basismitgliedschaft besitzt. Über den Basistarif hinaus bietet XING noch  beitragspflichtiges Premium an. Da kann man dann immer gleich schauen, wer auf sein Profil geklickt hat. Aus nachvollziehbaren Gründen finden es die Betreiber von XING natürlich klasse, wenn möglichst viele Nutzer eine Premium-Mitgliedschaft zeichnen. Und dafür wird geworben. Unter anderem so:
'Lieber Herr Arbeitswilliger,
Ihr XING-Profil hat die Aufmerksamkeit eines Recruiters auf sich gezogen.
Nutzen Sie nur noch bis zum 23.01.2015 Ihren exklusiven 50 % Rabatt* und werden Sie Premium-Mitglied!'
Das ist ja mal eine schöne Info.  Ein Recruiter ist aufmerksam geworden. Was aber hat das Aufmerksamwerden mit der Premium-Mitgliedschaft  zu tun?  Schließlich hat der Recruiter doch selbst für ein Basismitglied den Zustand schläfrigen Desinteresses verlassen.
Außerdem: Wenn der Recruiter tatsächlich Interesse hätte, dann würde er doch eine Mail oder einen Anruf riskieren. Die Kontaktdaten  des XING-Kandidaten (m/w) sind ja selbst bei der Basis-Mitgliedschaft  zu erfahren.
Seltsam, dass XING etwas von der Aufmerksamkeit weiß, der Arbeitswillige die Folgen dieser Aufmerksamkeit nicht zu spüren bekommt.
Es sei denn ... es sei denn XING hat mit den Recruitern einen Deal und der geht ungefähr so:
Wir sagen dem  Basismitglied, da hat jemand Interesse. Dann warten wir, bis es  Premium-Mitglied wird. Das zeigt nämlich, dass die Person es ernst meint und bereit ist, in seine Zukunft den Premiumbeitrag zu investieren. Dann kannst Du, lieber Recruiter, anrufen oder Du legst Dich wieder hin.  OK?
So kann das laufen. Für alle anderen, die glauben, den Recruiter gebe es wirklich, wollen folglich den Namen erfahren, um den ihrerseits zu belatschern: Hallo ich sehe, Sie  hatten Aufmerksamkeit. Darf ich mich Ihnen andienen .... . Die Befriedigung dieser Neugier ist kostenpflichtig.   





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