Der Arbeitswillige unternahm wieder einen Vorstoß. Diesmal sollte es ins Schwabenland gehen zu einer Firma, deren Name sich anhört, als würde sie drittklassige Sangeskünstler als Einzelpack oder als Bundle auf Zelt- und Straßenfeste schicken. Aber der erste Eindruck täuschte. Das "Star" im Namen verweist irgendwie auf ein im Großraum Stuttgart ansässiges Unternehmen.
Auch hier vergingen Monate. Nach zwei Nachfragen zunächst ein Erklärungsversuch: Wegen der Urlaubszeit sei etc.
Dann endlich die Absage. Und die liest sich zunächst wie alle freundlich-kuscheligen Absagen.
Der Junior HR-Referent schreibt:
"Sehr geehrter Herr Arbeitswilliger,
für das Vertrauen, das Sie uns mit der Überlassung Ihrer persönlichen
Unterlagen entgegengebracht haben, bedanken wir uns herzlich.
Nach
Prüfung Ihrer Unterlagen und Rücksprache mit dem zuständigen
Fachbereich,
müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir Mitbewerber in die
engere
Auswahl genommen haben, deren Qualifikation und Fachwissen noch
besser
unserem Anforderungsprofil entsprechen. Wir bedauern unsere Absage
und
hoffen, dass Sie trotz dieses Bescheids unserem Unternehmen verbunden
bleiben..
Die Rechtschreibung zumindest gibt keinen Grund zur Beanstandung. Allerdings der Sinn des letzten Satzes? Was hat der wohl zu bedeuten? So konkret wie möglich.
Der Arbeitswillige schreibt also zurück:
Sehr geehrter Herr Junior HR-Referent,
vielen Dank für die Nachricht. Der Inhalt ist
allerdings nicht so positiv
wie erwünscht. In Ihrem letzten Satz geben Sie
der Hoffnung Ausdruck, ich
möge Ihrem Unternehmen verbunden bleiben. Das,
sehr geehrter Herr Junior HR-Referent, liegt
nicht in meiner Macht. Ich darf Sie darauf
hinweisen, dass ich sehr wohl
eine Verbindung zu dem Unternehmen gesucht
habe. Es war vielmehr das
Unternehmen, das eine Verbindung bereits in der
Anbahnungsphase unterbunden
hat.
Falls Sie noch eine prima Idee haben,
wie ich mit der Star XXX
in Verbindung bleiben kann, zögern Sie
nicht. Sagen Sie es mir. Ich werde
dem gerne nachkommen.
Für heute mit
besten Grüßen "
Der Arbeitswillige hat Vermutungen, die sich aus langer Erfahrung mit Floskelkommunikation speisen: A) Sinn war gestern. B) Diese Menschen wissen wirklich nicht mehr, was sie da eigentlich schreiben.
Und deshalb: Scheiß auf Freunde bleiben. (Zitiert nach einer mittelbekannten hiesigen Rockgruppe.)
Freitag, 19. Oktober 2012
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